Bischöfliches Priesterseminar der Diözesen Innsbruck und Feldkirch
Leitung:
Regens
Mag. Roland Buemberger
Riedgasse 9
6020 Innsbruck
Österreich
Tel.: +43 512 2230 4700
Fax: +43 512 2230 4799
Email: priesterseminar@dibk.at
Sekretariat:
Fr. Susanna Paoletti, BA
Mittwoch und Donnerstag
8:00 - 12:00 Uhr
Tel.: +43 512 2230 4701
Präfektin:
Fr. Mag. Bernadette Eibl BSc
Dienstag 10:00 - 12:00 Uhr
Tel.: +43 512 2230 4702
Etwa einmal im Monat gibt es einen Einkehrtag für die Seminaristen. Normalerweise findet dieser im Canisianum statt, doch wegen der derzeitigen Situation fand er dieses mal im Priesterseminar statt. Regens Roland hat uns verschiedene Impulse zum Thema Akolyth gehalten und Andreas Feusthuber, ein Mitstudent, hat uns bei der Vesper am Samstag einen Impuls zum Thema Heiligkeit gehalten.
Unsere Berufung zur Heiligkeit
‚Eine gute Tat am Tag‘ oder ‚Es ist wichtig, ein guter Mensch zu sein‘ So oder so ähnlich hat das bestimmt jeder von uns schon gehört oder auch selbst gesagt. Gute Menschen, von denen hören wir öfters, manchmal sogar eher negativ, wenn es um die sogenannten ‚Gutmenschen‘ geht. Aber wie oft hören wir eigentlich von heiligen Menschen? In der Kirche ja, im Religionsunterricht vielleicht, aber sonst? Oftmals scheinen uns die Heiligen nur allzu fremd zu sein, mit ihren teilweise radikalen Ansichten, ihrer manchmal schwer nachvollziehbaren Lebensweise, ihren Visionen oder ihrem Sterben für den Glauben. Ein gutes Beispiel dafür ist vielleicht der Hl. Thomas Morus, der vor seiner Hinrichtung noch spaßeshalber zum Henker gesagt hat: Wenn man ihm dem Kopf abhackt, möge man doch bitte auf seinen Bart Rücksicht nehmen, weil der ja nicht Hochverrat begangen hat. Wenn man Geschichten wie diese hört oder liest, denkt man sich vielleicht manchmal: ‚So könnte ich nicht sein.‘ Aber das muss man auch nicht. Kein Heiliger ist gleich. Wie bei den Fenstern in unserer Seminarkirche ist jeder Mosaikstein anders. Gemeinsam ist ihnen das Licht, dass durch sie scheint. Der amerikanische Bischof Robert Barron hat einmal gesagt, Gott ist unendlich groß, da wundert es nicht, dass er so viele Heilige braucht.‘ Je mehr verschiedene Steine, umso mehr Farben oder Facetten erkennen wir von Gottes Licht. Und darum sind auch wir zur Heiligkeit gerufen. Auch unsere Farbe würde gut ins Mosaik passen. ‚Seid heilig, weil ich heilig bin!‘, das ist ein Auftrag von Gott an uns. Aber wie sollen wir das machen? Hier hilft uns die Lesung, die wir heute gehört haben. Gehorsam auf Gottes Wort hören, ist ein Punkt. Das gilt gerade auch beim Beten. Will ich von Gott das, was ich möchte oder bin ich offen für das, was er vorhat? Entscheide ich mich für mich selbst oder für Gott. Alle Heiligen haben diese Entscheidung getroffen. Alle haben sie auf Gott vertraut. Glauben, Hoffen und Vertrauen, das ist ein weiterer Punkt. Mit Gott in einer Beziehung leben, ein Freund Gottes zu sein, dass zeichnet sie alle aus. Wir wissen, schreibt der Hl. Apostel Paulus, dass Gott bei denen, die ihn lieben alles zum Guten wenden wird. Das ist für die Heiligen nicht nur eine Aussage, sondern eine Zusage. Eine Zusage von dem Gott, den sie in ihrem Leben kennenlernen durften, von dem sie wissen, sie können ihm vertrauen. Darum kann z.B. der Hl. Thomas Morus selbst vor seinem Tod noch scherzen, denn die Aussage ‚Wer sein Leben um meinetwillen verliert, wird es finden‘ ist für Gottes Heilige wie ein Grundsatz. Zuletzt noch die Liebe. Sie ist der dritte Punkt, den ich hervorheben möchte. ‚Hört nicht auf, einander von Herzen zu lieben!‘, haben wir in der Lesung gehört. Die Liebe der Heiligen für die anderen ist wohl das, wo sie für uns am greifbarsten werden. Denken wir nur an Mutter Theresa oder Maximilian Kolbe. Gleichzeitig sind es aber auch genau jene Beispiele, die uns am deutlichsten zeigen, dass der Weg zur Heiligkeit nicht einfach ist und nicht selten von Opfern und Rückschlägen gekennzeichnet ist. Viele Heilige haben viel gelitten und Schweres durchgemacht. Aber sie sind wieder und wieder aufgestanden und ans Ziel gelangt. Hier können sie uns ein Vorbild sein. Auch für uns ist der Weg nicht immer leicht, aber wir müssen ihn nicht allein gehen. Wir haben unsere himmlischen Wegbegleiter, die Heiligen und vor allem Gott, der schon den großen Heiligen zugesichert hat: ‚Meine Last ist leicht‘ und ‚Ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt.‘ Denken wir vielleicht daran, wenn auch wir unserer Berufung folgen, nicht nur ein guter Mensch, sondern ein Freund Gottes, ein Heiliger zu werden.
Andreas Feusthuber
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